Musik »Frankfurt Diaries«

Thom Willems

Der Niederländer Thom Willems komponiert hauptsächlich für das Tanztheater. Er studierte von 1977 bis 1982 am Koninklijk Conservatorium in Den Haag elektronische Musik bei Jan Boerman und Dick Raaijmakers und Komposition bei Louis Andriessen. Seit 1985 arbeitet er mit dem Choreografen William Forsythe zusammen, bis 2004 für das Ballett Frankfurt und von 2005 bis 2015 für »The Forsythe Company«. Zusammen schufen beide mehr als 65 Werke.

Willems Musik fand Gebrauch bei der Entstehung vieler der berühmtesten zeitgenössischen Tanztheaterstücke Forsythes, darunter »In the middle somewhat elevated« (1987), »The Loss of Small Detail« (1991), »Impressing the Czar« (1988), »Limb’s Theorem« (1990), »A L I E / N A(C)TION« (1992), »Eidos/Telos« (1995), »One Flat Thing, reproduced« (2000), »Sider« (2011) und »Study #3« (2013).

Zusammen mit Forsythes Choreografien findet sich Thom Willems Musik weltweit auf den Spielplänen nahezu jeder renommierten Ballettkompagnie, wie dem Mariinsky-Ballett, dem Bolshoi-Ballett, dem New York City Ballet, dem San Francisco Ballet, dem National Ballet of Canada, dem Ballett der Pariser Opéra, dem Ballett der Mailänder Scala, dem Royal Ballet Covent Garden, dem Wiener Staatsballett, dem Ballett der Semperoper Dresden und dem Ballet de lʼOpéra de Lyon – zusammengenommen 66 Kompagnien in 25 Ländern.

1997 lief Forsythes Kurzfilm »Solo« mit der Musik von Thom Willems bei der Whitney Biennial. Seine Musik wurde zudem von Modedesignern wie Issey Miyake und Gianni Versace verwendet und eröffnete 2000 die Tate Gallery of Modern Art in London. 2007 komponierte er für Tadao Andos Forschungszentrum für Design »21_21 Design Sight« in Tokio und 2008 für Matthew Ritchies Installation »The Morning Line« für die Thyssen-Bornemisza Art Contemporary.