Regie
Herbert Föttinger
Herbert Föttinger wurde in Wien geboren, wo er privaten Schauspielunterricht erhielt. Nach ersten Engagements in Hof, Detmold, Hildesheim, Graz und am Volkstheater Wien wurde er 1993 Ensemblemitglied des Theaters in der Josefstadt, wo er als Alfred in »Geschichten aus dem Wiener Wald« in der Regie von Karlheinz Hackl debütierte. Es folgten zahlreiche Hauptrollen wie Jaromir in Hofmannsthals »Der Unbestechliche«, Serge in »Kunst«, Oberst in »Jacobowsky und der Oberst«, Flottwell in Raimunds »Der Verschwender«, Sigismund in Calderóns »Das Leben ein Traum«, Don Juan in Frischs »Don Juan oder die Liebe zur Geometrie«, Jean in »Fräulein Julie«, Benedikt in »Viel Lärm um Nichts«, Gregers in »Die Wildente«, die Titelrolle in Molnárs »Liliom«, Rappelkopf in »Der Alpenkönig und der Menschenfeind«, Mackie Messer in »Die Dreigroschenoper«, die Titelrolle in »Amphitryon«, Torvald Helmer in »Nora«, Vicomte de Valmont in »Gefährliche Liebschaften« sowie sämtliche Männerrollen in Schnitzlers »Reigen«.
Zudem verkörperte Herbert Föttinger die Rolle des Benjamin Rubin in der Uraufführung von Daniel Kehlmanns »Der Mentor« sowie Sigmund Freud in der Uraufführung von Christopher Hamptons »Eine dunkle Begierde«. 2012 wurde Herbert Föttinger der Titel »Österreichischer Kammerschauspieler« verliehen.
Neben seinem Schauspiel-Engagement an der Josefstadt realisierte er eigene Produktionen (»Talk Radio«, »Die Bernfeld-Revue«) und engagierte sich regelmäßig für gesellschaftskritische Projekte wie z. B. »Schlussstrich« (Reden österreichischer Politiker über die Judenfrage) oder »Künstler an der Macht«.
Seit der Spielzeit 2004/2005 ist Herbert Föttinger auch als Regisseur tätig. Am Theater in der Josefstadt, dessen Künstlerischer Leiter er seit 2006 ist, inszenierte er bisher u. a. Nestroys »Kampl« mit Helmuth Lohner und Otto Schenk, »Das vierte Gebot«, die Uraufführungen von Peter Turrinis »Mein Nestroy«, »Endlich Schluß« und »Aus Liebe« sowie »Der Diener zweier Herren«, »Nächstes Jahr – gleiche Zeit«, »Die Buddenbrooks«, »Halpern & Johnson«, »Der blaue Engel«, »Geschichten aus dem Wiener Wald«, die Uraufführung von Daniel Kehlmanns »Der Mentor«, »Die Schüsse von Sarajevo«, »Anatol« sowie die Uraufführung von Ödön von Horváths »Niemand«.
Am Theater an der Wien inszenierte er 2013 mit »Fidelio« erstmals eine Oper und übernahm am selben Haus 2015 auch die Regie von »La mère coupable«. Am Gärtnerplatztheater inszenierte er 2017 Mozarts »Don Giovanni« und 2019/20 Verdis »Rigoletto«.